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„Haben geliefert“: Seelzer Boxer teilen bei 17:10 gegen BC Chemnitz aus

Der BSK Hannover-Seelze bleibt in der Box-Bundesliga auf Kurs: Im Heimkampf gegen den BC Chemnitz gab’s vor 200 Zuschauern ein 17:10-Erfolg. „Es war super, die Sportler haben geliefert. Alles war vom Feinsten“, freute sich Trainer Arthur Mattheis.



Hannover

Für ein Geburtstagsständchen ist noch Zeit geblieben im Ring in der Seelzer Bertolt-Brecht-Halle. Box-Bundesligist BSK Hannover-Seelze war in Siegerlaune, feierte ein 17:10 über den BC Chemnitz sowie den Vater von Schwergewichtler Ammar Riad Abduljabbar, der ebenfalls ins Seilgeviert gestiegen war. Ehe sich die Jubeltraube schließlich auflöste, legte Seelzes Cheftrainer Arthur Mattheis noch ein Tänzchen hin, das Entscheidende hatte er vorher schon durchs Mikrofon gerufen: „Wir sind wieder Tabellenführer!“ Es war ohnehin kein Abend der leisen Töne. Immerhin 200 Zuschauer waren dabei, es gab eine große Trommel und die Einlaufmusik der Boxer mit sattem Sound – alles wie in Vor-Corona-Zeit, nur mit weniger Fans. „Es war super, die Sportler haben geliefert. Alles war vom Feinsten“, so Mattheis.


Im Leichtgewicht vertrat der Darmstädter Hansen Ousainon den deutschen Meister Murat Yildirim stark. Es war sein erster Fight für die Seelzer, er glich nach der Auftaktniederlage von Valentin Ivanov für den BSK aus. „Ich war aufgeregt wie vor meinem ersten Kampf“, so Ousainon, „das ist ja wie eine zweite Familie hier, man fiebert bei jedem Kampf mit.“ Auch für Franklin Dwomoh war es das Debüt in Seelze, er fiel nach seinem Erfolg kurz auf ein Knie im Ring. Anschließend knickten die Chemnitzer Wölfe ein und konnten sich nicht mehr berappeln. Halbweltergewichtler Deniel Krotter, einer von zwei BSK-Ka­der­ath­le­ten an diesem Abend, hatte keine Mühe und erhöhte auf 9:6 für den Meister von 2018 (für das Antreten pro Gewichtsklasse gibt es einen Punkt, für den Sieg einen weiteren). „Ich bin es langsam angegangen, hatte aber volle Kontrolle“, so Krotter. Am Ende war sein Kontrahent im Wortsinn stehend k. o.




Auf Finalkurs: Hansen Ousainou schlägt für den BSK zu. Quelle: Florian Petrow


In der Pause nach den ersten vier Duellen der leichteren Gewichtsklassen ertönte plötzlich ein Schrei aus der BSK-Kabine. Kein Grund zur Sorge aber, Mattheis wollte das Team nur noch einmal kurz aufrütteln. Was Haci Akseker betraf, wäre das nicht erforderlich gewesen. Der 19-jährige Seelzer ist ein Eigengewächs und in dieser Saison noch ungeschlagen. Er boxte variabel und klug, fand die Lücken und setzte mehr Treffer. Nach seinem Sieg war der BSK praktisch durch.

Anschließend sorgte Mittelgewichtler Abdoul Boni abermals für einen Muhammad-Ali-Moment. Elegant tänzelnd, aus der Distanz hart schlagend, keine Deckung, mitunter lächelnd. Der Düsseldorfer behielt klar nach Punkten die Oberhand. „Das sieht echt wie bei Ali aus und macht Spaß“, lobte Mattheis. Boni ist eine der Entdeckungen in dieser Saison des BSK.


Der halbschwere Peiner Engin Arslan setzte für den BSK in einem Duell mit wenig Treffern noch einen drauf. Und Ammar zeigte dann, warum er in Deutschland die Nummer eins im Schwergewicht ist, sein Widersacher wurde in Runde eins nach einigen schweren Treffern angezählt. Der Olympionike Ammar gewann und herzte hinterher den anderthalb Köpfe größeren Chemnitzer. Schon in Runde eins hatte der Hamburger Collin Biesenberger im Superschwergewicht Feierabend, er erwischte seinen Rivalen mit einem Leberhaken schwer. Der winkte alsbald ab, offenbar war seine Schulter lädiert. „Schade, ich hatte Spaß und hätte gern länger geboxt“, so Biesenberger. Das Team hatte den Ring gerade verlassen, da ging es schon Schlag auf Schlag mit dem Abbau los. In der Seelzer Turnhalle ist am Montag wieder normaler Sportunterricht.


Ein Beitrag von Stefan Dinse | HAZ



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